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Schneller Klarheit bei Corona-Tests: Labore übermitteln COVID-19-Befunde elektronisch an Gesundheitsämter

17. August 2020

Der Test auf eine Corona-Infektion ist gemacht und jetzt beginnt das sorgenvolle Warten auf ein Ergebnis – und das kann teilweise lange dauern. Gerade in der derzeitigen Pandemie sind alle Bürger darauf angewiesen, dass mögliche Infektionen schnell erkannt und an die entsprechenden Stellen gemeldet werden. Hierdurch bekommen die Betroffenen selbst schnell Klarheit über ihren Infektionsstatus. Und gleichzeitig wird die Gefährdung anderer Menschen reduziert: So muss niemand aufgrund fehlender Informationen leiden. Zudem können Verantwortliche durch schnelle, zuverlässige Informationen besser begründete Entscheidungen zugunsten der Gesundheit aller treffen. Medizinische Labore sollen deshalb positive Corona-Tests künftig über elektronische Schnittstellen an die Gesundheitsämter übertragen.

Dies hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und der gematik vor dem Hintergrund der Corona-Virus-Pandemie entschieden. Dazu wurde das Projekt DEMIS (Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) ins Leben gerufen und soll gemeinsam mit Laboren und Herstellern von Laborinformationssystemen umgesetzt werden. CompuGroup Medical (CGM) und das Labor Dortmund Leopoldstraße GbR treiben dieses Projekt aktiv voran.

Bis dato melden Labore positive Testergebnisse auf Papiermedien (z.B. Fax oder Brief) an die Gesundheitsämter, die diese anschließend manuell in den Meldetools des RKI erfassen. Der dadurch entstehende Medienbruch erzeugt einerseits erhebliche Verzögerungen vom Zeitpunkt der Messung im Labor bis zur Bereitstellung an die Statistikerhebung, anderseits ist dies vergleichsweise fehleranfällig. Durch die flächendeckende elektronischen Meldeverfahren erwartet das BMG eine erheblich schnellere Möglichkeit, um auf die Kennzahlen der an SARS-CoV-2 Infizierten reagieren zu können.

Dem digitalen Labor einen Schritt näher

Eine Handvoll Anbieter arbeitet in dem DEMIS-Projekt zurzeit mit der gematik zusammen. Gemeinsam mit dem Labor Dortmund Leopoldstraße GbR hat die CGM diese Thematik aufgegriffen und treibt diese aktiv voran. Die CGM misst der Umsetzung des Vorhabens große Bedeutung zu. Dazu hat das Koblenzer Unternehmen, einer der größten Anbieter für eHealth-Lösungen weltweit, kurzfristig die Anbindung des RKI-Tools für die Übertragung der Meldedaten beim Pilotlabor implementiert. Nach einer ersten Test- und Evaluierungsphase ist das Labor nun in der Lage, positive Corona-Resultate elektronisch an Gesundheitsämter zu melden.

„Dank der sehr schnellen Zusammenarbeit mit der CGM ist unser Labor nun in der Lage, positive Corona-Ergebnisse mittels DEMIS-Schnittstelle zu melden. Wir führen derzeit ca. 150 Corona-Tests täglich durch, von denen durchschnittlich ein bis zwei positiv ausfallen“, erklärt Dr. Christoph Niederau, Geschäftsleiter des Labors in Dortmund. „Wir haben damit unser Soll erfüllt. Leider sind noch nicht alle Gesundheitsämter soweit ausgestattet, dass sie unsere Daten auch empfangen können. Hier müssen wir immer noch mit Faxen arbeiten. Trotzdem haben wir die Chance gesehen, das Projekt ‚DEMIS‘ weiter voranzutreiben in der Hoffnung, künftig einem elektronischen Meldewesen näher zu kommen“, führt Dr. Niederau weiter aus. „Es war auf jeden Fall ein guter Anfang.“

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